Tierwohl-Initiative

Unser Standpunkt zur Tierwohl-Initiative von Einzelhandel, Bauernverband und Co.:

Der Name „Tierwohl-Initiative“ ist schon irreführend. Wenn überhaupt, dürfte diese Initiative „Leidverminderungs-Initiative“ heißen. Wir haben nichts gegen Leidverminderung für Tiere, im Gegenteil. Wogegen wir etwas haben, ist die Vermarktung dieser Initiative, die für Tiere denkbar minimale Verbesserungen birgt, als großer Schritt nach vorn.

Zu den Maßnahmen zählen bei der Schweinemast auf der Einsteigerstufe ein Tränkewassercheck und Stallluftcheck (einmal pro Jahr) sowie die Gewährleistung von Tageslichteinfall in die Schweinebuchten mithilfe von 1,5 % lichtdurchlässiger Außenfläche (gemessen an der Abteilgrundfläche). Erweitern kann man dann mit Wahlkriterien wie z.B. 10 % mehr Platzangebot (macht 1,1 statt 1 qm pro Tier bis zu 110 kg), mit Raufutter (statt Brei), mit „organischem Beschäftigungsmaterial“ (z.B. ein Jutesack) oder mit „Klimareizen“ (z.B. durch einen Offenfrontstall).

In Anbetracht der natürlichen Bedürfnisse nach Bewegung, Beschäftigung, Unterhaltung und Sozialbeziehungen der Tiere sind diese Veränderungen so minimal, dass es geradezu absurd ist, bei dem ganzen Paket überhaupt den Begriff „Tierwohl“ zu verwenden. Trotzdem soll mit diesem Programm und seiner Vermarktung bei der Bevölkerung der Eindruck entstehen, dass die Tierindustrie sich kontinuierlich zu verbessern versucht und die Probleme der gegenwärtig üblichen Tierhaltung anpackt. Das ist pure Augenwischerei. Für die Tiere ändert sich nichts Wesentliches: Sie haben ein elendes Leben voller Langeweile und Leiden und werden dann gewaltsam getötet. Das lässt sich für uns nicht rechtfertigen.

Wir setzen uns grundsätzlich für eine andere Sicht auf Tiere und für eine Welt ein, in der ihre Bedürfnisse ernstgenommen werden. In einer solchen Welt können Tiere keine Waren und Ressourcen zu unseren Zwecken mehr sein. Mehr zum Thema Tierbefreiung.